Gesucht: die
erfolgversprechende
Formel für die
Energiewende

Auf die neue Bundesregierung kommt im Bereich der Energie- und Klimapolitik viel Arbeit zu: Einerseits gilt es, die ambitionierten Klimaziele zu erreichen, andererseits sollen dabei weder die wirtschaftliche Stärke des Landes noch der Wohlstand seiner Menschen unter die
Räder kommen. Zu bewältigen sind die Herausforderungen nur, wenn man über den berühmten Tellerrand schaut: Technologieoffenheit und Lösungen, die auf globalen statt auf nationalen Ansätzen basieren, so lautet die erfolgversprechende Formel für die Energiewende.
Einen wichtigen Beitrag dafür bildet der PtX-Potenzialatlas des Fraunhofer IEE, der zeigt, welche Standorte für internationale Energie- und Wasserstoffpartnerschaften infrage kommen. Wir haben uns den Report für Sie angeschaut und mit dem Leiter des IEE, Prof. Dr. Kurt Rohrig, über den Import grüner synthetischer Kraftstoffe aus sonnen- und windreichen Regionen der Welt nach Europa gesprochen. Deutschland könnte damit nicht nur einen wichtigen Teil seines Bedarfs an Erneuerbaren Energien decken, sondern auch der Maschinen- und Anlagenbau würde vom Aufbau der notwendigen internationalen PtX-Produktionen profitieren, davon zeigt sich VDMA-Präsident Karl Haeusgen im Interview überzeugt. Dessen Mitglieder stehen bereit, „der Ausrüster der Energiewende zu werden“. Wie der Import und der Einsatz grüner synthetischer Kraftstoffe in der Praxis aussehen, wird Porsche ab kommendem Jahr zeigen. Die Sportwagenschmiede hat kürzlich mit Siemens Energy den Grundstein für die Herstellung von E-Fuels in Chile gelegt. Porsche-Entwicklungsvorstand Michael Steiner verrät Ziele und Hintergründe des Projekts.
Prof. Dr. Justus Haucap bemängelt in seiner Energiekolumne das Fehlen
einer europäischen und erst recht einer globalen Perspektive der deutschen Klimaschutzpolitik. Nur der Ausbau der Erneuerbaren Energien hierzulande bei der Stromerzeugung reiche nicht, stattdessen sollte der Fokus in der Klimapolitik auch stärker auf Innovationen ausgerichtet werden, die global wirken und bezahlbar sind.
Über die Herausforderungen der Energiewende im Verkehr und darüber, welche Rolle der faire Wettbewerb dabei einnehmen muss, haben wir uns mit Thomas Gambke, Mitgründer und Vorsitzender des Grünen Wirtschaftsdialogs, unterhalten. Er plädiert dafür, dass Wettbewerb und fairer Markt bei der Energiewende so weit und breit wie möglich umgesetzt werden, da diese die wesentliche Voraussetzung für Innovationen sind.
Wir wünschen viel Vergnügen beim Lesen.
Ihr Udo Weber
Udo Weber,
Vorstandsvorsitzender von
UNITI Bundesverband
mittelständischer Mineralöl-
unternehmen e.V.